Südöstlich von München liegt ein ganz besonderes Kleinod: Gut Sonnenhausen. Das Bio- und Tagungshotel mit eigenem ökologischem Landbau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Insbesondere das historische Bauernhaus, dessen Stallteil 2016 einem Brand zum Opfer fiel und in liebevoller Detailarbeit restauriert und wieder aufgebaut wurde.
Wir können dem Himmel danken, dass nur der Stall abbrannte und nicht auch noch das anliegende Wohnhaus.
Wer München in Richtung Südosten verlässt, findet sich schon nach wenigen Kilometern in einem ländlichen Idyll wieder, das an Zauber kaum zu überbieten ist. Ausgedehnte Wanderwege, satte Wiesen und Koppeln sowie das oberbayerische Alpenpanorama, das den Weg nach Garmisch und Salzburg weist. Ein wenig scheint es, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Insbesondere, wenn man sich Gut Sonnenhausen nähert. Der historische Gestütskomplex zwischen Moosach und Glonn ist heute Bio- und Tagungshotel mit ökologischem Landbau sowie in den ebenfalls von Familie Schweisfurth betriebenen benachbarten Hermannsdorfer Landwerkstätten. Biopionier und Eigentümer Georg Schweisfurth lebt selbst auf dem Gelände und lässt es sich nicht nehmen, über das Wohlergehen der Gäste zu wachen. Ein ganz besonderes Kleinod des Gutshofes ist das historische Bauernhaus aus der Zeit um 1830. Nachdem es 2016 bei einem Brand fast vollkommen zerstört wurde, ließen es die Architekten vonMeierMohr wie Phönix aus der Asche auferstehen.
Das neue Juwel liegt mitten auf der Lichtung von Sonnenhausen und es ist genauso geworden, wie der Bauherr es sich gewünscht hat: „einfach anders“!
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Foto: Gerd Schaller
Bewegte Geschichte.
Erst Herrensitz, dann Landwirtschaft, später olympisches Camp und heute Biohotel.
Bereits im Mittelalter befand sich hier ein Herrensitz, der jedoch gebrandschatzt und zerstört wurde. Wenig später entstand an seiner Stelle ein typisch oberbayerisches Bauernhaus mit kleiner Landwirtschaft, das um 1900 durch einen großzügigen Dreiseithof mit Pferdezucht erweitert wurde. In den 1960er Jahren ließen sich Klosterschwestern im Gestüt nieder, die Milchwirtschaft und Gartenbau betrieben. Etwas später zogen wieder Pferde ein. Während der Olympiade 1972 diente der Gutshof gar als Trainingscamp und Pension für die Turnierpferde.
Im Jahr 1985 schließlich erwarb die Familie Schweisfurth das Anwesen, zusammen mit dem nahegelegenen Gut Herrmannsdorf, das in ein Zentrum für lokale und regionale Lebensmittelwirtschaft auf ökologischer Basis verwandelt wurde. Im Spätsommer 2016 – über die Jahre wurden immer wieder Gebäudeteile von Gut Sonnenhausen renoviert und umgebaut – zerstörte ein Brand die Stallungen des ehemaligen Bauernhauses. Nur dort, wo das Bildnis des heiligen Florian, Schutzpatron der Feuerwehr, die Fassade schmückte, verschonten
Feuer und Rauch die wertvolle Ostfassade mit der historischen Wandmalerei.
Back to the roots.
Einfach wohlfühlen. Das Bauernhaus bietet Rückzug in seiner ursprünglichsten Form.
„Nach dem Brand war mir schnell klar, dass es in Zukunft nicht mehr ein Riesenstall sein würde, sondern dass ich das Gebäude als Hotel wiederaufbauen möchte. Aber wie und was genau? Wie sollte die Nutzung aussehen, wie die Kulinarik, wie die Gästezimmer? Und wie sollte sich das Ganze in die Weiterentwicklung unseres Hotels einfügen? Was sollte neu werden, und wo bleiben wir im bewährten Alten?
Ich rief Helgo von Meier an, meinen Architektenfreund vom Ammersee. Er sagte: wir machen was ganz Tolles da oben, von dem die Menschen begeistert sein werden. Wir hatten dann eine sehr fruchtbare, kurze, aber intensive Planungsphase. Einen guten abwägenden Prozess, in dem wir auch die MitarbeiterInnen von Sonnenhausen immer wieder mit ins Boot geholt haben. Im Sommer 2017 konnten wir schließlich beginnen, ein besonderes Bauernhaus zu bauen. Zuvor mussten die Reste des Stalles komplett beseitigt und das historische Wohnhaus gesichert werden.
Georg Schweisfurth ist einer der bekanntesten Ökopioniere. Er ist Volkswirt und gelernter Metzger. Als Sohn des ehemaligen Fleischimperialisten Karl Ludwig Schweisfurth, der das Unternehmen Herta gegründet und in das Zeitalter der industriellen Fleischproduktion geführt hatte, kehrte er nach dem Verkauf des Familienunternehmens der Fleischindustrie den Rücken. Es folgte die Hinwendung zur ökologischen Landwirtschaft. Georg Schweisfurth war 1988 Mitinitiator der Herrmannsdorfer Landwerkstätten und ist seit 1996 Geschäftsführer des ökologischen Seminar- und Veranstaltungshotels Gut Sonnenhausen. 1997 gründete er zusammen mit Freunden die Bio-Supermarktkette Basic und war lange ihr Vorstand. Er ist im Aufsichtsrat von Greenpeace Deutschland und engagiert sich in verschiedenen Gremien und Institutionen wie der Schweisfurth-Stiftung, der Umwelt-Akademie München e.V. und dem Ethikkomitee Invera in Zürich.
Foto: Gut Sonnenhausen
Wir haben mit dem Bauernhaus nun 16 Zimmer mehr in Sonnenhausen. Wir wissen, dass die Ansprüche der Gäste steigen, aber wir wissen auch, dass es immer mehr Menschen nicht mehr um den konsumistischen Luxus, sondern um den Luxus der Schönheit und der Ruhe geht. Den Luxus des Ab- und nicht des Anschaffens. Wir in Sonnenhausen leben das, indem wir zwar nicht „Nichts“, aber von allem etwas weniger und in menschlichem Maß haben. Man muss eben nicht technisch alles machen, was man machen kann. So verzichten wir, wo wir nur können, auf aufwändige elektronische Steuerungen von allen möglichen Luxus-Gadgets. Wir haben normale Schlüssel für Haustüren und Zimmer, wir haben keine komplizierten Lüftungsanlagen im Haus, wir haben keine Entertainment-Center in den Zimmern. Wir wollen dahin zurück, wo die Menschen sich wieder miteinander beschäftigen – und nicht mit der Elektronik.“
Georg Schweisfurth
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Foto: Gerd Schaller
Wie Phönix aus der Asche.
Wiederaufbau Stallgebäude, Sanierung Bauernhaus und Nutzungsänderung zum Hotel.
In enger Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Architekten, Statikern und Denkmalpflegern sowie ortsansässigen Handwerksbetrieben wurde das historische Gebäude in liebevoller Detailarbeit zu neuem Leben erweckt und so präsentiert sich das restaurierte Bauernhaus heute wie Phönix aus der Asche. Originalgetreu erstreckt es sich über insgesamt drei Ebenen. Der Farmers Club im Erdgeschoss ist ein offener Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen, Bar und Kunstgalerie in Einem. Bis zu 80 Personen finden darin Platz für ausgelassene Festlichkeiten, vom kulturellen Event über Geburtstagsfeiern bis hin zur feierlichen Hochzeit. Viele wohlgeplante Brüche machen das Interieur lebendig ohne zu überfrachten.
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Foto: Gerd Schaller
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Foto: Gerd Schaller
Naturmaterialien wie Holz, Ziegel und Lehm bilden eine erdige Bausubstanz. Expressive Kunst, Glaselemente und viel Licht bringen modernen Flair ins Spiel. Die ehemaligen Stalltore sind heute verglast und geben den Blick frei auf die Gartenlandschaft der ehemaligen Schafweide, hin zu den großen Walnussbäumen und weiter bis in das Tegernseer Voralpenland. Durch zwei große Flügeltore gelangt man in die ‚Feuerküche’. Zwei Feuerstellen wie anno dazumal, eine davon offen, die andere geschlossen, verbreiten einen urigen Charme. Hier wird gekocht, gebacken, gebraten und geräuchert. Der historische Wohnteil des Bauernhauses wurde originalgetreu wiederhergestellt. In der großen Stube mit offener Küche wird gemütlich zusammen gesessen – ob tagsüber, abends nach einer Feier oder am Morgen zum Landfrühstück.
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Foto: Gerd Schaller
Stiller Komfort
Auf den beiden oberen Ebenen wurden neue komfortable Gästezimmer eingerichtet, die den Blick über Wiesen und den Waldrand bis hin zu den Bergen freigeben. Dielenböden, sichtbare Deckenbalken und traditionelle Bauernmöbel vermitteln in den vier Bauernzimmern und der Bauernsuite eine urige, gemütliche Atmosphäre. Rustikale Bauernbetten und Bauernschränke sowie die neu eingebauten Badezimmer mit Dusche offerieren eine willkommene Auszeit von überfrachteten Alltagsinterieurs. In den vier Stallzimmern strahlt unbehandeltes Fichtenholz eine wohlige Wärme aus. Lehmputz in unterschiedlichen Naturfarben vermittelt Ruhe und Geborgenheit, gleichzeitig schenken große, bodentiefe Fenster einen weiten Blick in die Natur. Selbstentworfene Betten aus Fichtenholz und ein per Schiebewand verbundenes Badezimmer mit Dusche wahren einen stillen Komfort.
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Foto: Gerd Schaller
Geborgenheit und Wärme
Unbehandeltes Fichtenholz, zu Dämmplatten verarbeitete Jutesäcke, Lehmwände, Lehmputz, schlichte Bauernmöbel und eine faszinierende Lichtstimmung.
Luxus des Weglassens
Das Highlight sind die beiden Stallsuiten im Dachgeschoss. Sie befinden sich direkt unter dem Dach mit seinen eigentümlich geneigten Decken- und Giebelwänden. Eine komplett verglaste Seitenwand am Ende der Suiten scheint den Raum zu öffnen. Es entsteht ein Gefühl der Weite und der Einheit mit der Natur. Hier sind die Bäder mit Badewannen ausgestattet. Solitäre Möbel, teils rustikal, teils modern, bieten in allen Räumen Platz für die nötigsten Gebrauchsgegenstände und sind gleichzeitig Kunstobjekt sowie optische Bezugspunkte.
Verantwortung.
“Unsere Verantwortung besteht darin, mit dem Bauen eine Bereicherung für die Zukunft zu schaffen.”
Nachhaltig ist, was sich weiter entwickeln kann. Ein gelungener Beitrag zur Baukultur fördert immer auch die weitere Entwicklung der Gesellschaft. Eine stetige, liebevolle Auseinandersetzung mit den Bauherren, dem Ort und den spürbaren und zu errechnenden Einflüssen führen immer zu einer nachhaltigen Architektur. Beginnend mit dem Entwurfprozess als Vision – gemeinsamen ersten Strichen auf dem Skizzenpapier – sollte für das Gebäude und seine Bewohner eine fortwährende Entwicklung beginnen, welche nicht mit dem Ende der Bauarbeiten abgeschlossen sein darf.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Suchen und Forschen nach der richtigen Einfügung des Gebäudes in einen spezifischen Ort, dem Begreifen des besonderen Menschen für welchen man plant und die Analyse der Umweltbedingungen wie Klima und Jahreszeitenwechsel.
Diese Auseinandersetzung findet mit dem Gebauten ihren Ausdruck und regt zu weiterer Auseinandersetzung und fortwährender Entwicklung des Bewohners und der Innen- und Außenräume an. Damit wird das Gebäude zu einem kulturellen, inspirierenden und damit fortwährenden Beitrag für die Bauherrschaft und die Gesellschaft.
Das Büro der vonMeierMohr Architekten ist unmittelbar am Ufer des Ammersees im bayerischen Fünf-Seen-Land gelegen. In konstruktiver Atmosphäre findet ein Austausch statt: zwischen Bauherren und Architekten, zwischen Designern, Innenarchitekten, Fotografen, Fach-Planern, Handwerkern. Um Wünsche zu erfüllen, Werte zu schaffen und erhalten, neue Technologien sinnvoll und effektiv anzuwenden, um aus Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Die Bürogründer Helgo von Meier (rechts) und Stefan Mohr verfügen über einen vielfältigen Erfahrungsschatz im In- und Ausland. Für Ihre Projekte, Wettbewerbe, öffentlichen Bauten, für nachhaltige Bauweise, ideenreiche Stadtmöblierung wurden sie mehrfach ausgezeichnet. Darüber hinaus prägen Mitarbeiter und enge Kooperationspartner aus den Bereichen Architektur, Design, Fotografie und Marketing maßgeblich die Gestalt und Wesensart ihrer Wirkungsstätte.
Foto: Gut Sonnenhausen
„Respekt für das Alte, also Denkmalschutz, hört nicht beim Renovieren und Bauen auf, sondern umfasst auch die Gestaltung der Räume“, sagt Architekt Stefan Mohr. Deshalb wurde sowohl bei der Bausubstanz als auch bei der Ausgestaltung des Interieurs nichts dem Zufall überlassen. Verantwortlich für die bauliche Umsetzung waren die vonMeierMohr Architekten aus Schondorf am Ammersee. Dass das Bauernhaus heute in neuer Lebendigkeit erstrahlen kann, ist der engen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekten sowie Tragwerksplanern und Denkmalpflegern aber auch ortsansässigen Handwerksbetrieben mit deren Wissen über alte Konstruktionen und Bauweisen zu verdanken.
Von regionalen Gewerken wiederhergestellt repräsentiert es die bäuerliche Baukultur.
Unter Einhaltung der entsprechenden Auflagen konnte der Wiederaufbau des Stalltraktes zügig und ganz nach den Wünschen des Bauherrn vonstattengehen. Eines der augenscheinlichsten Zeugnisse des Original Bauwerks ist sicherlich das von regionalen Gewerken wiederhergestellte kunstvolle Bundwerk an der Fassade, das die bäuerliche Baukultur des Voralpenlandes repräsentiert. Innen wiederum erinnert der rötlich eingefärbte Estrich an das einstige Mauerwerk aus Ziegel und verleiht dem Raum eine bodenständige, authentische Atmosphäre. Bei der Restauration des Bauernhauses wurde der Nachhaltigkeitsgedanke bis ins kleinste Detail umgesetzt. Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit steht es heute vorzugsweise für exklusive Tagungen sowie für individuelle Urlaube in einer idyllischen Natur zur Verfügung. Fernab von Lärm und Hektik der Großstadt genießen Gäste hier eine sinnliche Küche voller frischer Zutaten aus eigenem Anbau, ökologisch und verantwortungsbewusst nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen gegenüber.
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Foto: Gerd Schaller
Natur pur.
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Beim Wiederaufbau ging es dem Bauherrn um die Wahrung des historischen Charmes. Ein wichtiges Kriterium war dabei die Verwendung ökologischer und nachhaltiger Rohstoffe. Fast alle Bauprodukte bestehen aus Naturmaterialien wie Holz, Lehm oder Jute. Die Basis der Gesamtkonstruktion bildet eine Holzständerbauweise, sowie im Erdgeschoss Ziegelmauerwerk. Für den Innenausbau wurden Lehmbauplatten sowie Lehmputz in unterschiedlichen Naturfarben verwendet. Jutesäcke, in denen einmal Kaffee- oder Kakaobohnen waren, wurden in Form von Dämmmatten für Wände und Dachschrägen verarbeitet.
Alle Zimmer sind mit einem sogenannten Großeschmidt-Heizsystem ausgestattet. Es basiert auf der römischen Hypokaust-Technik. Statt der Innenraumluft werden direkt die Wände erwärmt und gleichzeitig trocken, was deutliche bauphysikalische Vorteile mit sich bringt. Die Heizleitungen werden auf Schilfrohrmatten verlegt und anschließend mit Unterputz aus Lehm verputzt. Abschließend folgt der naturfarbene Edelputz.
Jute statt Plastik.
Die Dämmung von Gebäuden ist notwendig, sinnvoll wird sie mit ökologischen Baustoffen.
Natürliche Dämmstoffe laufen den konventionellen Materialien zunehmend den Rang ab. Dies liegt zum einen am gewachsenen Bewusstsein in der Bevölkerung, zum anderen am Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem Jute kann hier punkten. Der Naturdämmstoff des bayerischen Produzenten Thermo Natur erreicht einer Untersuchung der Materialprüfanstalt Leipzig zufolge mit 2.350 J/(kgK) die derzeit beste spezifische Wärmekapazität. Dies macht sich auch beim sommerlichen Hitzeschutz deutlich bemerkbar. Mit einem gemessenen Lambdawert von 0,0356 W/(mK) erreicht die Jutedämmung sehr gute Dämmwerte.
Die ursprünglich für den Transport von Kaffee- und Kakaobohnen genutzten Säcke landen statt in der Müllverbrennung in einer modernen Reißanlage. Die hier gewonnenen Jutefasern werden unter Zugabe von Soda und einer langlebigen Stützfaser zu hochwertigen Matten verarbeitet. So entsteht ein natürlicher Dämmstoff, der die Bestnote „0“ bei Schimmelresistenz erreicht, feuchtigkeitsregulierend und wohngesund ist sowie alle Anforderungen an den baulichen Brandschutz erfüllt.
Der Einbau erfolgt ohne lästiges Jucken oder andere Hautreizungen. Thermo Jute ist als Matten- und Rollenware sowie ab Werk auf Maß erhältlich und daher sehr flexibel in seiner Handhabung – bestens geeignet für die Dachdämmung. Aber auch bei Holzbalkendecken sowie Außen- und Innenwänden wird dieser hochwertige Dämmstoff eingesetzt.
Neben der guten Dämmwirkung und dem wohngesunden Raumklima überzeugen zahlreiche ökologische Vorteile. Sollte Thermo Jute irgendwann einmal entsorgt werden müssen, ist das problemlos möglich. Da bereits die Herstellung energetisch wenig aufwendig ist, fällt die Ökobilanz ausgesprochen positiv aus. Der Naturdämmstoff ist schnell nachwachsend, das Vorkommen bei einer Weltproduktion an Jutefasern von zwei bis drei Millionen Tonnen pro Jahr schier unbegrenzt.
Lehm – der Urbaustoff.
Lehm ist sowohl bauphysikalisch, als auch baubiologisch interessant.
Lehm ist der Baustoff, der die Anforderungen an Ökologie und Baubiologie am vollständigsten erfüllt. Das traditionelle Baumaterial führte lange Zeit ein Schattendasein. Heute, wo der Schwerpunkt zunehmend auf gesundes Wohnen und einen umsichtigen Umgang mit den Ressourcen gelegt wird, nimmt Lehm in seinen verschiedenen Formen immer mehr an Bedeutung zu. Hinsichtlich der Ökobilanz punktet der Baustoff gleich mehrfach. So ist Lehm örtlich verfügbar und kann dem Produktionsprozess wieder zugeführt werden. Die Herstellung der Lehmprodukte benötigt nur wenig Energie. Bei der Verarbeitung entstehen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Lehm gibt in Innenräumen keine Schadstoffe ab. Hinsichtlich der Anwendung im Innenausbau verbessert Lehm das Wohnklima. Entscheidend ist dabei seine Fähigkeit, in hohem Maße Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Hervorragende Schalldämmeigenschaften und der Beitrag zum sommerlichen Hitzeschutz machen Lehm ebenfalls zu einer guten Wahl.
Die häufigste Verwendung von Lehm ist als Putz und zunehmend auch im Innenausbau in Form von Lehmplatten. Diese bestehen aus mit Holzfasern armiertem Lehm, der zu Platten gepresst wird.
Mit der Agaton Lehmplatte hat Thermo Natur eine zeitgemäße Ergänzung zu ihren Lehm-Produkten entwickelt. Lehm lässt sich in Form von Platten deutlich besser und schneller verarbeiten und reduziert durch die nur noch geringe Einbringung von Baufeuchtigkeit beim Verputzen die Trocknungszeiten auf etwa eine Woche. Damit verbunden ist eine deutliche Kosteneinsparung.
Dank einer Rohdichteklasse von 1,6 bietet die Agaton Lehmplatte einen außergewöhnlich guten Schallschutz und ist damit leichteren Werkstoffen weit voraus. Lehm ist nicht brennbar. Ideal ist zudem auch eine mögliche Kombination mit eingearbeiteten Wandflächenheizungsrohren.
Lehmplatten für den Innenausbau gibt es in verschiedenen Stärken im Rastermaß von 1.250 x 625 Millimeter. Innenwände, Holz- und Metallständerwände, Trockenbau- und Lattenkonstruktionen sowie Dachschrägen und Decken können damit problemlos beplankt werden. Zudem können sie auch vollflächig auf feste Untergründe wie Kalksandstein- und Ziegelmauerwerk geklebt sowie auf Holzwerkstoffe und Schalungen geklammert bzw. geschraubt werden. Der passgenaue Zuschnitt der Lehmplatten erfolgt mit üblichen Werkzeugen wie Kreis- und Stichsägen oder Trennscheiben.
Die Oberfläche der Lehmplatten wird mit einer nur fünf bis sechs Millimeter starken Oberputzschicht versehen. Als vollflächige Armierung wird Glasseidengewebe eingearbeitet. Nach dem Trocknen folgt eine zweite Schicht aus Edel- oder Feinputz. Beim Bauernhaus fiel die Wahl auf Edelputz um statt homogener Flächen lebendig strukturierte Wände in unterschiedlichen Farbnuancen zu erhalten. Thermo Natur bietet hierfür 16 verschiedene Edelputze an, die je nach Rezeptur aus farbigen Tonen, gemischt-körnigen farbigen Sanden und Quarzen sowie Zellulose hergestellt werden.
“Lehm bietet eine unverwechselbare Materialästhetik und eine besondere sinnliche Attraktivität”, sagt Larry Weiss, Fachmann für Lehm- und Innenausbau. Beim Bauernhaus hat er für jede Räumlichkeit verschiedenfarbige Edelputze verwendet, sie zum Teil untereinander gemischt und mit speziellen Verarbeitungstechniken aufgezogen. So sind immer neue effektvolle Oberflächenwirkungen entstanden.
Objektreportage 007
Die Werke & Werte Objektreportage 007 Biohotel ist auch als Printausgabe erschienen und kann bei den nachstehenden Unternehmen angefordert werden.
Kontakte
Bauherr
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Paracelsusweg 2
88400 Biberach
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Architekten
Architekten am Weberberg
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Generalunternehmer
Grimm Bau
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Spezialbauten
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Medizintechnik
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Wandbaustoff
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