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Objektreportage 021

Haus K

Dillingen a.d. Donau

Im bayerischen Dillingen an der Donau hat eine private Bauherrenfamilie ihren persönlichen Wohntraum realisiert. Und sie hat dabei gezeigt, dass puristische Ästhetik und Funktionalität im Wohnalltag kein Widerspruch sind.

Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen ein Eigenheim wünschen. Neben rein ökonomischen Überlegungen, wie etwa der Altersvorsorge oder einer lukrativen Wertanlage, steht wohl ganz klar die Ausgestaltung individueller Vorlieben und Bedürfnisse im Vordergrund. Insbesondere in einer Zeit, in der sich sowohl der klassisch strukturierte Arbeitsalltag sowie traditionelle Rollen der Hausbewohner zunehmend auflösen, erscheint es nur schlüssig, das Eigenheim den zeitgemäßen Anforderungen an Wohnen, Arbeiten, Betreuungssituation und Wohlfühlen anzupassen.

Wohnwelt im Wandel.

Egal ob Raumkubatur, Wandfarben, Grundrisse oder die Gartengestaltung, ein Eigenheim und allen voran das Einfamilienhaus bietet Bauherren die Möglichkeit, das Zuhause zum Kristallisationspunkt der eigenen Persönlichkeit zu machen. Folgten Raumaufteilung- und funktionalität früher gesellschaftlich genormten Regeln, so setzen heute allein Bauphysik und Bauherren-Fantasie Grenzen. Das Haus wird zum Yoga-Retreat, zur Wellness-Oase, zum Künstler-Atelier, zum Musikstudio, oder zur Firmenzentrale. Jedes Mitglied der Wohngemeinschaft erhält die Möglichkeit, sich individuell zu entfalten und nach Bedarf zurückziehen. Gleichzeitig wird das familiäre Miteinander durch Gemeinschaftszonen fokussiert. Küche und Essbereich gewinnen als Herzstück des Wohnhauses wieder an zentraler Bedeutung und werden vom funktionalen Arbeitsraum zur Erlebniswelt für die Familie und den Freundeskreis.

Gleichzeitig gehen Lebensbereiche wie Arbeit und Freizeit ebenso fließend ineinander über wie die Lebensphasen: vom funktionalen Single-Wohntraum über das gemütliche Familiennest bis zum barrierefreien Alterswohnsitz. Wer seinen Blick in die Zukunft schweifen lässt, kann zukünftige Lebenssituationen antizipieren und in der Planung so berücksichtigen, dass das Zuhause mit wenig Aufwand den aktuellen Anforderungen wie etwa Familienzuwachs, pandemiebedingtem oder auch freiwilligem Home-Office oder Pflegebedürftigkeit angepasst werden kann. Und das, ohne seine ursprüngliche Ästhetik einzubüssen.

Wie so ein Projekt gelingen kann, zeigt ein privates Bauprojekt im bayerischen Dillingen. Hier wurde in naturnaher Lage am Ortsrand ein Einfamilienhaus in effizienter  monolithischer Ziegelbauweise realisiert. Eine klare Formensprache verhilft dem Objekt zu einer Ästhetik, die durch Reduktion besticht und Körper wie Geist Raum zur Entfaltung bietet.

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.

Puristische Ästhetik. Alltagstauglich interpretiert.

Am Rande des Ortsteils Schretzheim im bayerischen Dillingen an der Donau hat sich eine Bauherrenfamilie einen ganz besonderen Wohntraum erfüllt. Mit Blick auf die unberührte Auenlandschaft des Flüsschens Egau entstand hier auf einem großzügigen Grundstück ein Stück Architektur, bei dem Ästhetik und Wohnalltag auf intelligente Weise zusammengedacht wurden.

Gemeinsam mit dem Bauunternehmen ZS Wohnbau GmbH aus Dillingen und dem Planungsbüro Wolfgang Schadl aus dem nahegelegenen Lutzingen entwarf der Bauherr den Neubau für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage im Effizienzhaus 55-Standard. Der monolithische Ziegelbau strahlt dank der Reduktion auf das Wesentliche eine besondere puristische Ästhetik aus, die von klaren Linien und Kontrasten lebt ohne dabei auch nur im Entferntesten langweilig zu wirken.

Mit Erdgeschoss und Obergeschoss kommt der modern ausgearbeitete, kubistische Bau auf insgesamt 174 Quadratmeter Wohnfläche, bei einer Bruttogrundfläche von 153 Quadratmetern. Im Keller befinden sich auf 46 Quadratmetern Hobbyraum und Büro. Die Garage bietet mit 60 Quadratmetern genügend Platz für KFZ, Fahrrad, Gartengeräte und Kinderspielzeug. Die moderne Raumkubatur besticht dabei durch einen äußerst effizienten Gebäudeschnitt, eine intelligente Raumaufteilung und den entsprechenden Grundriss.

Dank der praktischen, gut realisierten Baustellenumsetzung konnte das anspruchsvolle Bauvorhaben in nur neun Monaten Bauzeit einzugsfertig realisiert werden.

Just enough.

Minimalistisch Wohnen.

Hervorzuheben ist das Projekt aufgrund seiner gelungenen Umsetzung individueller Wohnansprüche, vor allem, was die Raumfunktionalität angeht, aber auch hinsichtlich Atmosphäre und Ästhetik. Wie schon die Gebäudekubatur, so leben auch Raumaufteilung und Innenarchitektur vom Verzicht auf unnötige Details. Das Ergebnis beweist, wie schon der berühmte Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry wusste, dass Perfektion nicht dann erreicht ist, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.

Ebenso deutlich wird, dass Reduktion und Wohnlichkeit keine Gegensätze bedeuten. Ganz im Gegenteil. Wo kein unnötiger Ballast ist, kann man sich dem Wesentlichen zuwenden, können sich Körper und Geist frei entfalten und die Seele aufatmen. Fokus und Konzentration werden gefördert, ob es bei der Lektüre eines fesselnden Buches ist oder wenn man dem kristallklaren Klang einer legendären LP lauscht. Man kann sich selbst spüren und auf die wichtigen Dinge im Leben besinnen.

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Foto: Gerd Schaller

Sehnsucht nach Einfachheit.

Wohnlichkeit und Funktionalität gehen Hand in Hand.

Doch ein Wohnhaus muss natürlich nicht nur einer bestimmten Ästhetik folgen, sondern vor allem auch gewisse Funktionalitäten erfüllen. Im Falle des Dillinger Einfamilienhauses waren vom Bauherrn neben den klassischen Bereichen wie Küche, Bad und Wohnraum zwei Kinderzimmer gewünscht, die im Erdgeschoss situiert sind. Ein separater Elternbereich beinhaltet das Schlafzimmer, ein eigenes Ankleidezimmer sowie ein Badezimmer. Um auch zukünftig ortsunabhängig arbeiten zu können, wurde die Option für das Homeoffice berücksichtigt und ein entsprechender Bereich im Keller eingerichtet, wo sich außerdem ein Hobbyraum mit Fitnessgeräten und Sauna befindet.

Alle Wohnbereiche wurden in Zonen gegliedert, die geschickt ineinander übergehen und durch Sichtachsen miteinander verbunden sind. Eine konsistente Inneneinrichtung wurde basierend auf natürlichen, schlichten Materialien wie Echtholzböden, Wandelementen aus Naturstein und Sichtbetonwänden erzielt. Bis auf einzelne Schwarzweiß-Bilder wurden die Innenwände frei von Zierelementen gehalten. Stattdessen ziehen sich Pflanzen und florale Skulpturen als verbindendes Stilelement durch sämtliche Wohnbereiche. Fortgeführt wird das Konzept aus puristischer Eleganz und Funktionalität im Garten. Das Gebäude thront auf einem Sockel aus Betonquadern, die gleichzeitig eine umlaufende Terrasse formen. Pflanzgefäße aus Cortenstahl situieren den Sitzbereich und fungieren als visuelle Bezugspunkte, die das Gebäude optisch geschickt erweitern. Zusammen mit einer vorspringenden Überdachung und dem zurückversetzen Flachdach ergibt sich eine rhythmische Staffelung der Kubatur, die das Gebäude sanft mit dem Außenbereich verzahnt.

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Foto: Gerd Schaller

Im Dialog.

Am Anfang stand der Wunsch von einem ganz besonderen Eigenheim – eine moderne Architektur mit offenem Grundriss, schnörkellos, funktional und doch hochwertig. Es hätte ein Fertighaus werden können, doch es kam alles anders…

Bauherren: Kerstin Kaltenegger & Benjamin Kreuzer
Projektleiter: Wolfgang Schadl

Warum?

Kreuzer: Wir haben uns sehr früh schon ein Moodboard gemacht und dort alle Ideen und Inspirationen aus dem Internet und viele Handyfotos zusammengetragen. Das ging von Außenansichten bis zu Einrichtungsdetails. Wir sind irgendwann wie viele andere auch durch Musterhausparks gelaufen. Letztendlich stellten wir aber fest, dass es dieses eine fertige Haus eben doch nicht gibt. Um einen vorgegebenen Haustyp nach unseren Wünschen umzuplanen, hätten wir viele Abstriche machen müssen. Der Individualität waren doch enge Grenzen gesetzt und was möglich war, war wiederum mit Mehrkosten verbunden.

Eine enttäuschende Erkenntnis?

Kreuzer: Nein, gar nicht. Es hat uns dazu gebracht, unseren späteren Bauleiter zu kontaktieren. Wir haben eher zufällig über ihn erfahren, dass er schon einige tolle Häuser gebaut hatte. Da war es naheliegend.

Damit stand sofort fest, dass es ein Ziegelhaus sein soll?

Kreuzer: Diese Entscheidung haben wir schon viel früher getroffen. Wir waren sowohl in Holz-, als auch in Massivhäusern. Dabei haben wir festgestellt, dass sie sehr unterschiedlich sind. Wir haben uns in den Massivhäusern einfach wohler gefühlt. Gerade im Sommer war es in Ziegelhäusern spürbar kühler. Vielleicht sind wir auch etwas penibler, aber rein optisch und haptisch waren die Massivhäuser wertiger. Wir verbinden jedenfalls massiv mit Qualität.

Schadl: In dem Punkt war tatsächlich keine Überzeugungsarbeit nötig. Die Skepsis seitens der Bauherren war eher, ob individuelles Bauen mit Ziegel mit regionalen Gewerken so einfach und ohne ausufernde Mehrkosten überhaupt möglich ist.

Und, geht das?

Schadl: Ich glaube, die Individualität kann man an Kreuzers Haus sehr gut erkennen. Es fängt damit an, dass die Größe des Objekts in einem guten Verhältnis zum Grundstück steht. Die Ausrichtung folgt dem Lauf der Sonne. Innen sind die Räume so angeordnet, wie sie im Alltag am besten zusammenwirken. Eltern- und Kinderbereiche im OG sind ausreichend groß und ideal zoniert. Die Galerie sorgt für Tageslicht. Unten sind Ess- und Wohnbereich bei 2,73 Meter Raumhöhe großzügig dimensioniert – übrigens ein wichtiger Vorteil der Ziegelbauweise. Wir können mit den Steinhöhen und passenden Ausgleichsziegeln spielen und problemlos mit freitragenden Decken arbeiten. Auch von außen hat das Gebäude das gewisse etwas. Das Flachdach steht für puristische Ästhetik. Ursprünglich sollte eine Auskragung des Obergeschosses um das komplette Haus gezogen werden. Letztendlich haben sich die Bauherren dann aber doch für die schönere und auch günstigere Variante entschieden. Das Obergeschoss ist optisch minimal versetzt, so dass es sich durch eine kleine seitliche Kante wie ein eigenständiger Quader vom Erdgeschoss abhebt. Auch das zeigt, wie flexibel die Ziegelbauweise ist.

Kreuzer: Der letzte Punkt musste in der Tat am längsten in uns reifen. Wir wollten endlich den Bauantrag einreichen und loslegen. So sind wir aber zuerst noch in den Urlaub und haben die nötige Distanz gewonnen. Wir haben alles nochmals auf uns wirken lassen und dann war die Entscheidung sehr eindeutig.

Das klingt sehr nach einem harmonischen Miteinander. Meinungsverschiedenheiten gab es keine?

Kreuzer: (lacht) Nein, keine. Vielleicht lag es daran, dass die Chemie zwischen Wolfgang Schadl und uns gepasst hat. Wir wollten ein Haus mit einer gewissen Raffinesse und er auch. Wir hatten verschiedenste Ideen und er hat sein Know-How aus der baulichen Praxis eingebracht.

Schadl: Ganz so einfach ist es nicht. Wenn man sich nicht mit jedem Ausführungsdetail auseinandersetzt, kann man auch keine vernünftige Lösung vorschlagen und umsetzen. Wenn man sich beispielsweise die Ausarbeitung der Schattenfuge am Treppenhandlauf ansieht. Hier greifen Maurer-, Putzer- und Schreinerarbeiten ineinander. Nur wenn alle innerhalb minimaler Toleranzen bleiben, entsteht am Ende der gewünschte Effekt. Hinzu kommt, je tiefer man im Detail drinsteckt, umso konkreter kann man die Gewerke ausschreiben. Das macht es für die Partner auch einfacher in der Kalkulation.

Wie wichtig waren energetische Standards und Nachhaltigkeit?

Kreuzer: Beides ist uns sehr wichtig. Wir wollten ein Haus für die Ewigkeit bauen, das auch nachfolgende Generationen einmal nutzen können. Es soll Sommer wie Winter behaglich sein, ohne es künstlich kühlen oder übermäßig beheizen zu müssen. Wenn wir heute Bilanz ziehen, sind wir zu 90% unabhängig von Energieversorgern. Wir nutzen Erdwärme und produzieren den Strom über die PV-Anlage auf dem Dach. Wir haben sogar noch etwas Spielraum für eine mögliche Sauna.

Wie aufwändig war die technische Umsetzung, um nahezu autark sein zu können?

Schadl: Der Aufwand an sich ist nicht das Entscheidende. Es geht viel mehr um eine kluge Umsetzung. Ein Beispiel: Das Regenwasser wird nicht irgendwo auf dem Grundstück versickert, sondern von einer Rigole aus langsam über den Spiralkollektoren der Wärmepumpe ins Erdreich geleitet. Durch den gezielten Wassereintrag wird die Effizienz der Wärmepumpe spürbar optimiert. Ein anderes Beispiel: Um die großflächigen Fenster und das Schiebetürenelement vernünftig im Mauerwerk verankern zu können, haben wir Laibungsziegel verwendet. An diesen Stellen wirken enorme Kräfte. Durch die besonders stabilen Ziegel entsteht eine dauerhafte Verbindung. Mit beidseitig verputztem Mauerwerk entsteht eine luftdichte Gebäudehülle.

Worauf sind Sie heute besonders stolz?

Kreuzer: Alles ist so, wie wir es uns vorgestellt haben. Es ist von den Plänen und Skizzen auf Papier genau zum fertigen Haus umgesetzt worden. Wenn wir heute auf unseren Lieblingsplätzen im Wohn- und Essbereich sitzen, haben wir einen wunderbaren Blick ins Grüne. Die Fenster lassen so viel Licht wie möglich ins Haus. Es ist wirklich lichtdurchflutet, hell, aber doch nicht so völlig offen. Die Jalousien wahren unsere Privatsphäre.

Schadl: Das schönste für mich ist, wenn die Bauherren glücklich sind. Dazu zählt nicht nur das optische Ergebnis mit den vielen kleinen und großen Details, sondern auch die wirtschaftliche Umsetzung. Wir konnten immer den Ausschreibungen treu bleiben. Dazu hat auch jeder einzelne unseres über Jahre gewachsenen Handwerkernetzwerks seinen Teil beigetragen.

Was würden Sie aus eigener Erfahrung Ihren Freunden raten, wenn sie ein Haus bauen möchten?

Kreuzer: Sich Zeit nehmen, viele Häuser anschauen und Fragen stellen. Uns haben einige frühere Bauherren gesagt, dass sie zu schnell mit dem Bau begonnen haben und eigentlich zu wenig Vorstellung hatten von dem, was möglich gewesen wäre. Sie würden heute manches anders machen. Es ist auch wichtig, einen kompetenten Partner an seiner Seite zu haben, der sich mit dem Projekt identifiziert und einen gut berät. Das hilft übrigens auch, Geld zu sparen. Wir haben kein Standardhaus gebaut, sondern sehr viele individuelle Details umgesetzt. Letztendlich sind wir sogar unter unserem ursprünglich geplanten Budget geblieben.

Wie ist das gelungen?

Schadl: Ein Bauvorhaben ist eine ständig anhaltende Entwicklung. Man kann in dem Prozess problemlos immer mehr Geld ausgeben. Wir haben uns aber immer wieder zusammensetzt und konkret hinterfragt, welche Vor- und Nachteile günstigere oder teurere Optionen haben. Bei Fenstern und Haustüre macht es Sinn, in bessere Qualität zu investieren. An anderer Stelle reicht es aus, sich für einen gewissen Standard zu entscheiden. Es lassen sich wirklich gute Kompromisse finden, ohne bei Ästhetik und Funktionalität erwähnenswerte Abstriche machen zu müssen.

Gebaute Zukunft.

Nachhaltigkeit und Werterhalt als planerische Leitgedanken.

Die Reduktion auf das Wesentliche wurde auch bei der Wahl der Baumaterialien konsequent verfolgt. Dabei standen vor allem Nachhaltigkeit in Form von langlebigen Bausubstanzen und Werterhalt für zukünftige Generationen im Fokus. Keller und Decken wurden in massivem Stahlbeton ausgeführt, die Außenwände im Erdgeschoss und Obergeschoss hingegen in monolithischer Ziegelbauweise errichtet.

Der traditionelle Baustoff Ziegel ist bekannt für seine wohngesunden und energiesparenden Eigenschaften. Bei ausreichender Dicke erübrigt sich eine zusätzliche Wärmedämmung. Hohllochziegel bilden eine physikalische Isolierung und mit Dämmaterial verfüllter Ziegel reduziert nochmals die Wärmeleitfähigkeit. Im Winter kann so mit minimalem Aufwand geheizt werden, im Sommer bleibt es auch ohne Klimaanlage angenehm kühl. Das natürliche Material Ton ist zudem frei von schädlichen Allergenen oder chemischen Schadstoffen, die sich in der Atemluft anreichern könnten, wie etwa im Falle von PVC. Zudem konnte dank regionaler Lieferketten die heimische Wertschöpfung gestärkt und lange Transportwege vermieden werden. Damit reduzieren sich die beim Bau eines Hauses anfallenden Emissionen erheblich, im Vergleich zu aufwendig aus dem Ausland importierten Baustoffen.

Großes Augenmerk wurde auch auf eine pflegearme und nachhaltige Fassadengestaltung gelegt. Beim Verputz wurde daher insbesondere auf einen einheitlichen Putzgrund mit gleichmäßigem Saugverhalten geachtet um eine dauerhafte Haltbarkeit zu gewährleisten. Die verwendeten mineralischen Putz- und Farbsysteme kommen ohne feuchtigkeitssperrende Kunstharze aus und sind diffusionsoffen, sodass Feuchtigkeit über den Ziegel und den Putz an die Außenluft abgegeben werden kann, anstatt sich im Mauerwerk zu sammeln und dort Schäden an der Bausubstanz und Schimmel zu begünstigen. Mineralische Putze sind zudem aufgrund ihrer alkalischen Beschaffenheit ein natürlicher Schutz gegen Schimmel und fördern die Wohngesundheit in den Innenräumen.

Abgerundet wird das Wohnkonzept von einer nachhaltigen aber zugleich ökonomischen Energie- und Wärmeversorgung. Dazu entschied sich der Bauherr für eine Sole-Wärmepumpe mit Spiralkollektoren zur Wärmeversorgung. Eine Fußbodenheizung sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Wohn- und Arbeitsräumen. In den besonders heizintensiven Räumen wurde zur weiteren Energieeinsparung und Verbesserung der Raumluftqualität eine dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung installiert. So wird auch in der kalten Jahreszeit für ausreichende Umwälzung der Raumluft gesorgt, ohne dass mehrmals täglich mühselig im ganzen Haus stoßgelüftet werden muss.

Das Dillinger Bauprojekt zeigt mit all seinen Facetten, welchen enormen Mehrwert Reduktion haben kann. Nicht nur, was Rohstoffe und Energie anbelangt, sondern vor allem hinsichtlich optischer Gestaltung und Funktionalität. Denn es heißt nicht umsonst: Weniger ist oft mehr.

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Objektreportage 021

Die Werke & Werte Objektreportage 021 Haus K ist auch als Printausgabe erschienen und kann bei den nachstehenden Unternehmen angefordert werden.

Kontakte

Bauherr
Wolfgang Fuchs
Paracelsusweg 2
88400 Biberach
Tel: +49 7351 – 80998-0
praxis@radiologen-biberach.de
www.radiologen-biberach.de

Architekten
Architekten am Weberberg
Weberberggasse 19
88400 Biberach
Tel: +49 7351 – 302112
info@architekten-am-weberberg.de
www.architekten-am-weberberg.de

Generalunternehmer
Grimm Bau
Wolfäckerweg 5
88437 Maselheim
Tel: +49 7351 – 5042-0
info@grimm-maselheim.de
www.grimm-maselheim.de

Spezialbauten
Albatross Projects
Daimlerstrasse 17
89564 Nattheim
Tel: +49 7321 – 730-510
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Medizintechnik
Siemens Healthcare
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91052 Erlangen
Tel: +49 800 – 188 188 5
contact@siemens-healthineers.com
www.siemens-healthineers.com

Wandbaustoff
Ziegelwerk Bellenberg
Tiefenbacher Straße 1
89287 Bellenberg
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